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AutorenbildSusanne Deckert

Omas for future

Aktualisiert: 8. März 2020

Letztens schickt mir eine Bekannte diesen Link:

Ich bin etwas genervt und ich bin skeptisch: wie sollte "Omas for future" mich ansprechen? Ich gehe auf die Seite und bin überrascht. Ich treffe auf ganz praktische Tipps, die mit meiner Lebenswelt zu tun haben und die ich umsetzen kann - "CO2neutral surfen", "Leitungswasser trinken", "Weniger Fleisch essen", "Regional kaufen", "Fahre langsam und vermeide Kurzstrecken". Diese Seite kommt ohne die moralische Keule aus und macht Lust aufs Mitmachen.

Erst die SchülerInnen mit "Fridays for future" und nun "Omas for future" - wo steckt eigentlich unsere Generation? Warum sind wir so wenig politisch?

Gefangen im ewigen Praktikum und in der maximalen Flexibilität? Überfahren von der Rushhour des Lebens mit Familiengründung, Karriereaufbau, Hausbau, XXL-Flachbildschirm? Einfach nur verwöhnte Wohlstandsgören ohne Druck, etwas zu ändern? - Oder haben wir schon aufgegeben, an unsere Selbstwirksamkeit zu glauben? Ja, es ist alles viel zu kompliziert: Globalisierung, Lobbyismus, was soll man da machen? Hauptsache unser Lebenslauf ist "sparkling" genug.

Für unsere Generation der 30-50jährigen wünsche ich mir ein Stück von der Wut und dem Idealismus der "Fridays for future". Dazu wünsche ich mir den sympathischen Pragmatismus der "Omas for future", aus Lebenserfahrung gewachsen, ohne abgeklärt zu sein.

Dann werden wir sehen, was wir in unserem näheren Umfeld bewegen können. Ich habe das Gefühl, das könnte Einiges sein. #traunsteinkannmehr



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