Sind unsere Jugendlichen in Traunstein besonders faul - ignorant und politikverdrossen? Lag doch die Wahlbeteiligung zur Jugendbeiratswahl mit 6,59% weit unter dem deutschen Durchschnitt. Stadtrat und Verwaltung reagieren prompt und diskutieren über die Einführung einer Mindestwahlbeteiligung - oder alternativ die Abschaffung des Jugendbeirats.
Doch an wen ist das Signal dieser Wahl gerichtet?
An die Jugendlichen; dass sie eben lernen müssen " ... mal eine Niederlage einzustecken" (so OB Kegel zu den gescheiterten Impulsen des vergangenen Jugendbeirats, wie zum Beispiel das Jugendzentrum am Bahnhof). Oder richtet sich das Signal dieser Wahl an den Stadtrat: dass er den Jugendlichen Wirksamkeit zu verleihen hat und die Berechtigung des Gremiums anerkennt? Andernfalls bleibt der Jugendbeirat ein zahnloser Tiger, der bereits beim Aufstellen einer Mülltonne an der Traun scheitert.
Der Ruf nach einer Projektgruppe ist ja durchaus berechtigt. Nur: warum haben Stadtrat und Verwaltung nicht schon längst eine solche ins Leben gerufen? - Dafür fehlte bisher der Wille. Die Themen Jugendzentrum, Feiern an der Traun, der fehlende Bandprobenraum und so weiter sind schon lange bekannt und ärgern nicht nur die Jugendlichen . Eine Wahlbeteiligung zum Jugendbeirat ist tatsächlich eine Niederlage - fragt sich nur, für wen und wie wir damit umzugehen haben.
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