Leserbrief von Florian Fraunhofer im Traunsteiner Tagblatt zum Beschluss des Planungs- und Bauausschusses, dem Stadtrat die Erstellung eines Bebauungsplans für die Marienstraße zu empfehlen.
"Die Marienstraße, so wie sie sich heute darstellt, ist vielen Traunsteiner Bürgern ein Dorn im Auge. Auch mir als langjährigem, ehemaligen Anwohner der Crailsheimstraße, der ich auf meinem Weg in die Innenstadt diesen Straßenzug durchquerte, ist dieser Sachverhalt wohl bekannt.
Immer wieder hört man von den politischen Akteuren, dass sie genau diese Straße entwickeln wollen und auch das ISEK Gutachten schlägt genau dieses vor. Bislang gestaltete sich die Umsetzung dieses Vorhabens als schwierig und es fehlt auch ein Plan der Stadt was hier konkret passieren soll.
In den letzten Wochen begann aber vermeintlich Schwung in die ganze Sache zu kommen, speziell mit der Ankündigung, die Gebäude der Marienstraße 3 und 3a abzureißen und neu zu bebauen. Dies wäre eine hervorragende Möglichkeit, die so oft propagierte Verdichtung der Stadt von innen heraus zu beginnen, bestehendes Gewerbe dauerhaft zu erhalten und nicht zuletzt die Arbeitsplätze der PLG in der Stadt Traunstein zu erhalten. Vielmehr würden diese Mitarbeiter die Marienstraße und die umliegende Innenstadt frequentieren und zur Belebung beitragen.
Aus diesem Grund erschließen sich mir die in ihrem Artikel vom 12.12.19 beschriebenen Beschlüsse des Planungs- und Bauausschusses nicht. Warum muss einem Grundstücksbesitzer mit der Aufstellung eines Bebauungsplans bildlich gesprochen die Tür vor der Nase zugeschlagen werden?
Auch für mich sind die erwähnten „Schein- Schaufenster“ etwas befremdlich und die Reduzierung auf 1,5 Ladenflächen nicht gerade wünschenswert. Allerdings sind das aus meiner Sicht Details, deren Lösung erst mal abseits eines Stadtratsbeschlusses verhandelt werden sollten. Mit dem Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplans würde das aufkeimende Momentum in der Marienstraße bereits wieder erstickt werden und eine Chance, die eben wie beschrieben nur ein kleines Zeitfenster hat, unweigerlich vertan werden.
Die Stadt läuft hier Gefahr in der Marienstraße für Jahre oder sogar Jahrzehnte einen weiteren Stillstand zu provozieren. "
Stillstand, Zaudern und Hinauszögern hatten wir in Traunstein in den letzten Jahrzehnten genug. Es wird Zeit, dass in der Stadt Traunstein endlich frische Ideen gefördert und nicht aus offensichtlich untauglichen Gründen unterdrückt werden.
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